Zuerst einmal: Kinky Sex bedeutet nicht nur Spanking. Obwohl Spanking ein Teil davon sein kann, umfasst Kink ein ganzes Spektrum an Verhaltensweisen, die über BDSM (Bondage, Disziplin, Dominanz und Unterwerfung sowie Sadomasochismus) hinausgehen. Es kann alles beinhalten – vom Rollenspiel über Augenbinden und Federn bis hin zu Pegging oder sogar einem Dreier.
Der Begriff „Kink“ bezieht sich im Allgemeinen auf sexuelle Praktiken, die „nicht normativ“ sind, also über typische oder gewöhnliche sexuelle Verhaltensweisen hinausgehen. Die wichtigste Regel: Wenn du und dein Partner an kinky Sex interessiert seid, ist es entscheidend, offen darüber zu sprechen, was euch an Kink erregt und womit ihr euch wohlfühlt. Es wird empfohlen, deinen Partner nach seiner Lieblingspornokategorie, seinen Fantasien und erotischen Geheimnissen zu fragen – und deine eigenen zu teilen. Hört euch gegenseitig ohne Bewertung zu, erstellt gemeinsam einen Plan und ein Safeword, und beginnt dann langsam mit dem Erkunden. Genießt es, gewöhnt euch daran, und wagt danach ein paar weitere kleine Schritte. Erforscht weiter, bis ihr herausgefunden habt, was sich für euch gut anfühlt.
Wichtig: Kink muss nicht extrem oder besonders abenteuerlich sein. Wenn „Vanilla Sex“ eher dein Ding ist, kannst du trotzdem deine kinky Seite entdecken und herausfinden, was für dich funktioniert. Das Schöne an Kink ist seine Grenzenlosigkeit: Während einige Praktiken aufwendige Outfits, teures Equipment oder sogar das Mieten eines Sex-Dungeons beinhalten, reicht es für viele Kinksters schon, die Sprache leicht zu verändern, um aus einer „Vanilla“-Erfahrung eine kinky zu machen. Es geht um Abenteuer, Kreativität, Offenheit und Spaß.
Im Folgenden findest du 15 kinky Ideen, die du bei eurer nächsten heißen Nacht ausprobieren kannst:
1. Sex-Menü
Du möchtest kinky Spielarten im Schlafzimmer einführen, bist aber zu schüchtern, um den ersten Schritt zu machen? Verwende ein Menü! So funktioniert’s: Schreib bei eurem nächsten Dateabend auf, welche kinky Ideen dich interessieren, und lass deinen Partner dasselbe tun. Danach tauscht ihr eure Menüs und wählt jeweils zwei Punkte von der Liste des anderen. Jetzt habt ihr gemeinsam vier Ideen ausgewählt und könnt zusammen planen, wie ihr eine Szene umsetzt. Zum Beispiel könnt ihr euch eine Rollenspiel-Geschichte ausdenken, die ein wenig Verkleidung, Augenbinden und Spanking beinhaltet. Das kann sexuell sehr aufregend sein – und die gemeinsame Vorbereitung stärkt eure Beziehung und Intimität.
2. Einfache Fesselung
Gürtel, Krawatten und Schals sind eine einfache, wenig einschüchternde Möglichkeit, mit Fesselung (auch bekannt als Bondage) zu experimentieren. Es kann so simpel sein wie eine Bandana oder einen Schal zu benutzen, um jemandes Hände zu binden. Du kannst auch ein Einsteiger-Kink-Set besorgen, das Dinge wie Augenbinden und Handschellen enthält – aber auch Nippelklemmen und einen Federkitzler. Das Set ist perfekt, um herauszufinden, welche kinky Praktiken dich und deinen Partner erregen!
3. Spiegel und Voyeurismus
Voyeurismus – deinem Partner einen Striptease zu geben, dich selbst zu berühren, während er zusieht, oder einfach die Aufmerksamkeit auf deinen nackten Körper zu genießen – ist für viele Menschen ein leicht zugänglicher Kink. Es beinhaltet ein Machtgefälle, aber kein extremes. Ihr könnt die Rollen nach ein paar Minuten tauschen. Außerdem kann Sex vor einem Spiegel ein Einstieg in Voyeurismus oder Exhibitionismus sein. So bekommst du neue Blickwinkel auf das Geschehen – und siehst alle Gesichter und Reaktionen, die ihr während des Sex habt.
4. Werdet nass (ja, wir meinen Urin)
Auf deinen Partner zu urinieren (oder von ihm angepinkelt zu werden) ist verbreiteter, als viele denken – es ist ein sehr intimer Akt. Für den Empfänger kann es unglaublich erniedrigend sein, für den Gebenden sehr machtvoll. Es ist nicht für jeden, aber wenn dich dieser Kink neugierig macht, probiere es am besten zuerst unter der Dusche. Beim nächsten gemeinsamen Duschgang kannst du deinen Partner fragen, wie er reagieren würde, wenn du urinierst. Die Dusche ist der sicherste Ort für Anfänger, da alles in Sekunden sauber ist. Wenn ihr das später ins Schlafzimmer verlagern wollt, ist eine wasserdichte Intimdecke sehr nützlich, um eure Bettwäsche vor Flüssigkeiten zu schützen.
5. Augenbinden
Wahrscheinlich hast du irgendwo einen Schal, eine Schlafmaske oder eine Krawatte – wenn du sie verwendest, nimmst du (oder deinem Partner) einen der wichtigsten Sinne. Dadurch werden alle anderen – Tastsinn, Geschmack, Geruch, Gehör – umso intensiver. So kannst du Lust auf eine ganz neue Weise erleben. Augenbinden betonen außerdem das Machtgefälle beim Kink, da dein Partner deiner Berührung ausgeliefert ist. Eine Augenbinde ist übrigens auch im BDSM Play Box enthalten.
6. Körperverehrung
Körperverehrung kann sich auf Po, Brüste, Füße und mehr beziehen. Nicht sicher, wie du die Szene gestalten sollst? Der verehrte Partner kann auf einem Stuhl oder am Bettrand sitzen, während der andere kniet, um ein Machtgefälle zu schaffen. Körperverehrung bedeutet Küssen, Saugen oder Lecken – was auch immer euch erregt. Ja, das kann auch Oralsex beinhalten, aber achte darauf, dass einer sitzt oder kniet und der andere darüber – um das Machtspiel zu betonen.
7. Dreht ein Sexvideo
Ein Spiegel ist toll, aber euch selbst zu filmen (natürlich mit beiderseitigem Einverständnis) kann Voyeurismus und Exhibitionismus noch stärker anregen. Nehmt euch auf und stellt euch vor, jemand würde zusehen. Später könnt ihr euch das Video gemeinsam ansehen – oder beim nächsten Mal allein dazu masturbieren. Besonders, wenn ihr keine Pornos schauen mögt, ist das eine intime, persönliche Alternative.
8. Neue Orte ausprobieren
Das Schlafzimmer ist vielleicht euer Standardort für Sex – aber manchmal reicht ein Ortswechsel für neue Spannung. Das muss kein Autossex sein (außer ihr steht drauf). Probiert andere Räume wie Wohnzimmer, Bad oder Küche. Vielleicht wollt ihr sogar ganz raus – Outdoor-Sex kann aufregend sein und einen sexy Adrenalinkick geben. Manche mögen den Nervenkitzel, erwischt zu werden, andere den Gedanken, dass jemand zusieht. Was auch immer euch reizt – achtet auf die gesetzlichen Grenzen der öffentlichen Sittlichkeit!
9. (Kinky) Pornos gemeinsam schauen
Seinen Lieblingsporno mit dem Partner zu teilen, kann sehr intim sein, ist aber eine großartige Möglichkeit, ihn mit deinen Kinks vertraut zu machen. Wenn du Sorge hast, dass Videos deine Fantasien nicht richtig wiedergeben, könnt ihr auch kinky Audio-Pornos oder erotische Geschichten teilen. Vielleicht findet dein Partner das erregend – und eins führt zum anderen. Ihr könnt es während des Sex laufen lassen und euch vorstellen, an einem Dreier, Vierer oder einer Orgie teilzunehmen. Oder ihr nutzt es einfach als sinnlichen Hintergrundsound.
10. Sexting über den Tag verteilt
Wenn du gut flirten kannst, wirst du diese Idee lieben. Verbringe den Tag damit, deinem Partner zu schreiben, was du gerne mit ihm tun würdest, wenn ihr euch wiederseht. Dann spielt ihr eure Nachrichten im echten Leben nach. Durch das Sexting entsteht eine erotische Spannung, die sich später in intensiver Lust entlädt. Nach der Arbeit könnt ihr euch in einer Bar treffen, das Sexting fortsetzen und die Spannung steigern, bis ihr euch nicht mehr zurückhalten könnt.
11. Tut so, als wärt ihr Fremde
Diese Idee ist so einfach, wie sie klingt, aber ihr könnt mit vielen Details spielen. Es ist eine gute Gelegenheit, eure Flirtkünste aufzufrischen und euren Partner aufs Neue zu verführen. Wenn ihr es euch leisten könnt, verbringt eine Nacht im Hotel und stellt euch vor, ihr würdet euch zum ersten Mal treffen – genießt die Nacht in der Stadt und miteinander.
12. Gemeinsam masturbieren & Toys neu entdecken
Masturbation wird meist als etwas Solitäres gesehen, aber gegenseitige Selbstbefriedigung kann euer sexuelles Erlebnis intensivieren. Zuzusehen, wie der Partner kommt (und umgekehrt), kann unglaublich erregend sein. Ihr könnt auch mit Sexspielzeugen experimentieren – zum Beispiel mit einem Vibrator, der eigentlich für klitorale Stimulation gedacht ist, und ihn an den Brustwarzen verwenden. Unterschiedliche Texturen für verschiedene Körperstellen auszuprobieren (solange es sicher ist) hält das Spiel spannend.
13. Kleine Bestrafungen
Ja, es heißt „Bestrafung“, aber du kannst es auch als „Funishment“ sehen. Fang sehr, sehr sanft an, wenn dein Partner unerfahren ist. Die meisten Kinksters geben Strafen spielerisch, also niemals aus echter Wut oder Frustration! Achte darauf, dass du immer bei Verstand bist, wenn du Strafen gibst oder empfängst – und dass die Zustimmung jederzeit gilt.
14. Objektifizierung
Genau das, wonach es klingt: Behandle deinen Partner wie ein Objekt deiner Lust. Das kann ein Fußhocker, ein Tisch oder ein anderes Möbelstück sein – der psychologische Reiz besteht darin, dass dein Partner nicht sprechen darf (außer, um das Safeword zu sagen). Du kannst auch kleine Strafen einbauen – etwa einen leichten Klaps, wenn er die Rolle verlässt.
15. Edging
Wenn du gerne neckst oder geneckt wirst, wirst du Edging lieben. Dabei bringt ein Partner den anderen kurz vor den Orgasmus – und hört dann auf. Das wiederholt sich mehrmals und endet meist in intensiveren Orgasmen. Ihr könnt das mit Bondage kombinieren: Sag deinem Partner, dass er erst befreit wird, wenn er um Erlösung bittet. Dann benutze Hände, Lippen, Finger oder Toys, um ihn immer wieder an die Grenze zu bringen – und zu stoppen.
Aftercare – Ein essenzieller Teil von Kink
Egal, welchen Kink ihr ausprobiert: Aftercare ist Pflicht. Sie erfolgt nach dem Ende einer Szene oder wenn jemand das Safeword benutzt. Beim Kink konzentrieren wir uns oft auf psychologische und körperliche Aspekte, aber auch physiologische Veränderungen dürfen nicht übersehen werden. Aftercare hilft, diese zu verarbeiten – körperlich, emotional und mental – und sorgt für sanfte Rückkehr in den Normalzustand.
Aftercare sieht bei jedem anders aus – besprecht also vorher, was euch guttut. Manche möchten eine warme Decke und einen Snack, andere brauchen Ruhe oder ein Gespräch. Teilt eure Bedürfnisse klar mit, um sogenannten „Sub-Drop“ zu vermeiden – das sind unangenehme Gefühle, die nach einer Szene auftreten können, manchmal erst Tage später. Fragt euch gegenseitig, wie das Erlebnis war – so könnt ihr es gemeinsam verarbeiten und euch regulieren.
Alles klar? Super! Dann hol die Augenbinde raus.