Sex ohne Kondom – eine gute Idee?

Sex ohne Kondom – eine gute Idee?

Wer kennt es nicht: Man kommt sich näher, es wird heiß, die Lust steigt – und dann kommt die unvermeidliche Frage: „Hast du ein Kondom?“ gefolgt von einer kurzen Pause, um eines zu holen. Oder… auch nicht.

Aber Sex ohne Kondom – macht das überhaupt Sinn?

Zusammenfassung

  • Kondome schützen vor Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Infektionen (STIs).

  • Mit jemandem zu schlafen, den man nicht kennt oder gerade erst kennengelernt hat, ohne Kondom, ist riskant.

  • Viele Menschen bemerken kaum einen Unterschied zwischen Sex mit und ohne Kondom.

Inhalt

  • Wie fühlt sich Sex ohne Kondom an?

  • Wann ist Sex ohne Kondom sicher?

  • Sex ohne Kondom gehabt?

1. Wie fühlt sich Sex ohne Kondom an?

Viele würden sagen, dass sich Sex ohne Kondom wie eine Endorphin-Explosion im Körper anfühlt (besser als Schokolade und Eis nach einer laaaangen Durststrecke). Einfach echter und natürlicher, lustvoller und erregender – als würden zwei Menschen miteinander verschmelzen. Keine Barriere. Irgendwie intimer und irgendwie näher. Und – ganz ehrlich – einfach nasser.

Ja, man kann definitiv mit Gleitgel nachhelfen, aber Sex ohne Kondom bedeutet Körperflüssigkeit trifft auf Körperflüssigkeit – und das fühlt sich ungefähr so nass an, wie es klingt. Man spürt jedes Zucken und Pochen. Um Flecken auf Bettlaken, Matratze, Sofa oder wo auch immer zu vermeiden, empfehlen wir die Verwendung einer wasserdichten Unterlage, zum Beispiel einer großen Liebesdecke. Damit bleibt alles sauber und trocken. Mehr Infos gibt es hier.

Vielleicht ist vieles davon Kopfsache. Sex ohne Kondom gilt als riskanter als Safer Sex – und manche Menschen finden genau dieses Risiko erregend.

Mehr zu diesen Risiken gleich.

Es gibt auch Menschen, die kaum oder gar keinen Unterschied zwischen Sex mit und ohne Kondom spüren. Empfindungen – wie jeder Mensch – sind individuell und einzigartig.

Auch die Passform spielt eine Rolle. Nur ein gut sitzendes Kondom ist beim Sex kaum spürbar. Ein zu weites oder zu enges Kondom rutscht nicht nur eher ab – es fühlt sich auch einfach „falsch“ an.

2. Wann ist Sex ohne Kondom sicher?

Es gibt viele Möglichkeiten und Methoden, um sich vor ungewollter Schwangerschaft zu schützen. Hormonelle Methoden wie die Pille oder eine Hormonspirale, und nicht-hormonelle Methoden wie die Kupferspirale oder ein Diaphragma.

Auch wenn die Pille für manche problemlos funktioniert, bringt sie mögliche Nebenwirkungen mit sich – und viele Frauen, die aufhören, sie zu nehmen, haben anfangs Schwierigkeiten: Akne, Gewichtszu- oder -abnahme usw.

Aber all diese Methoden schützen in der Regel nicht vor einer Sache:

Sexuell übertragbaren Infektionen (STIs).

Und dabei geht es nicht nur um HIV. Auch Syphilis, Chlamydien, Gonorrhoe und viele andere können durch ungeschützten Sex übertragen werden.

Fast jede zweite Person steckt sich vor dem 25. Lebensjahr mindestens einmal mit einer STI an – verrückt, oder?

Selbst wenn man in einer jahrelangen monogamen Beziehung ist und keiner von beiden mit jemand anderem schläft, kann man sich nie ganz sicher sein. Auch Pilzinfektionen können ohne Kondom übertragen werden.

Pilzinfektionen können ausgelöst werden durch falsches Abwischen nach dem Toilettengang, Antibiotika, übertriebene Hygiene (ja, richtig gelesen) oder ein geschwächtes Immunsystem. Und Pilzinfektionen sind wirklich kein Spaß. Ein weiterer unwillkommener Gast nach Sex ohne Kondom: eine Blasenentzündung!

Ja, ungeschützter Sex kann das Risiko einer Harnwegsinfektion erhöhen. Bakterien, die normalerweise im Genitalbereich oder im Darm vorkommen, können beim Sex in die Harnröhre gelangen und eine Infektion der Blase verursachen. Absolut nicht zu empfehlen.

3. Sex ohne Kondom gehabt?

Wenn ihr ungeschützten Sex hattet, weil ihr einfach nicht die Finger voneinander lassen konntet und es verboten gut war, hier ein paar Schritte, die ihr jetzt gehen könnt:

Notfallverhütung (Pille danach):
Wenn eine Schwangerschaft möglich ist und du nicht anderweitig geschützt bist (keine Pille, keine Spirale), kann die Pille danach eine Option sein. Sie sollte so schnell wie möglich eingenommen werden – idealerweise innerhalb von 72 Stunden nach dem Sex. In den meisten Apotheken rezeptfrei erhältlich. Je früher du handelst, desto wirksamer ist sie.

Arztbesuch (Gynäkologe):
Wenn du dir wegen STIs Sorgen machst, lass dich ärztlich untersuchen. Dort können Tests gemacht werden, um sicherzugehen, dass du dir nichts eingefangen hast. Sei ehrlich über deine sexuellen Aktivitäten, damit die richtigen Tests gemacht werden. Nichts verschweigen!

Regelmäßige Verhütung:
Unabhängig von dieser Situation ist es eine gute Idee, durchgängige Verhütung zu nutzen, um ungewollte Schwangerschaften und STIs zu verhindern. Kondome, hormonelle Methoden wie die Pille, das Pflaster oder der Ring sowie Intrauterin-Systeme (z. B. Spirale) sind einige Optionen.

Offene Kommunikation:
Wenn du einen Partner hast, sprich offen über sexuelle Gesundheit und Verhütung. So könnt ihr gemeinsam den besten Weg finden und sicherstellen, dass beide geschützt sind. Am Ende ist es für niemanden schön, wenn man sich nach ungeschütztem Sex unwohl fühlt. Es lohnt sich nicht – versprochen!

Self-Care:
Egal wie die Situation ist – kümmere dich um deine körperliche und seelische Gesundheit. Wenn du dich unsicher oder gestresst fühlst, suche Unterstützung bei Freunden, Familie oder einem professionellen Berater.

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